Kultur.Theater.Musik
oper.ganz.nah
Regie und Bearbeitung: Ulla Pilz
Musikalische Leitung: Nana Masutani
Laetitia: Iza Kopec
Fräulein Beck: Armin Gramer
Fräulein Rebernig: Ulla Pilz
Bob: Johannes Hanel
Der Komponist & Textdichter
Gian Carlo Menotti wird 1911 am Luganer See geboren und verliebt sich früh in die Oper; schon mit elf Jahren schreibt er eine fürs Puppentheater. Mit 17 verschlägt es ihn in die USA, wo er den Rest seines Lebens verbringt. Er bezeichnet sich selber als einen Komponisten mit italienischem Gehirn und amerikanischem Herzen und verbindet wie kein Zweiter in seiner Musik die schönsten Einflüsse der beiden Länder: Italienischer Schmelz trifft hier amerikanisches Entertainment. Mit dieser Kombination gelingt es ihm auch, als einziger Komponist sowohl an der Met als auch am Broadway aufgeführt zu werden.
Das Stück
„Die alte Jungfer und der Dieb“ kommt 1939 als Radio-Oper heraus, bei der die Szenenangaben von einem Sprecher angesagt werden, schafft aber schon zwei Jahre später den Sprung auf die Bühne.
Kein Wunder, denn der Einakter ist Gesellschaftskomödie, Liebesgeschichte und ein kleiner Opernkrimi in einem:
Miss Todd (in unserer Fassung „Fräul´n Beck“), eine alte Jungfer, ist ein honoriges Gemeindemitglied und Vorsitzende mehrerer Wohltätigkeitsvereine. Eines Tages steht der Landstreicher Bob vor ihrer Tür. Fräul´n Beck und ihre Hausgehilfin Laetitia finden ihn sofort bezaubernd. Und obwohl die vertratschte Nachbarin Miss Pinkerton (bei uns „Fräul´n Rebernigg“) erzählt, es wäre ein aus dem Gefängnis entflohener Krimineller in der Gegend unterwegs, dessen Beschreibung perfekt auf Bob zutrifft,
nehmen die beiden ihn bei sich auf. Und mehr noch: Sie tun alles, um ihn zum Bleiben zu bewegen. So möchte Fräul´n Beck ihn mit Geld beeindrucken und beginnt, aus den Kassen der Wohltätigkeitsvereine Geld verschwinden zu lassen und es kommt sogar zu einem Einbruch im Schnapsladen…
„Die alte Jungfer und der Dieb“ erzählt also die Geschichte einer älteren Dame, die für einen zweiten Frühling alles aufs Spiel setzt, und eines geheimnisvollen Schurken, der eigentlich nicht mehr ist als ein Mann, der seine Freiheit liebt.
Und die einer kleinen Angestellten mit dem großen Traum, der Enge der Kleinstadt zu entkommen.
Eine Konstellation, in der es nicht nur Gewinner geben kann: Wessen Wünsche werden sich wohl am Ende erfüllen?
Ein besonderes Gustostück dieser Inszenierung: Die Titelrolle der Miss Todd wird erstmals von einem Mann verkörpert!